Wenn man die Möglichkeit bekommt ein gutes Wort für Krill, Tintenfisch, Sharky und Moby einzulegen – dann auf nach New York …

Am 23. September 2019 findet in New York kurz vor Beginn der UNO-Generalversammlung der Weltklimagipfel (Climate Action Summit) statt. UNO-Generalsekretär António Guterres ruft die Regierungsverantwortlichen und die Vertreter von Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf, Pläne mitzubringen, wie dem globalen Klimanotstand begegnet werden kann.

An diesem Tag lädt der belgische Minister für die Nordsee, Philippe de Backer, zu einem hochrangigen Side-Event, an dem neben ihm auch EU-Meereskommissar Karmenu Vella, IMO-Generalsekretär Kitack Lim, der Umweltminister der Marshall-Inseln David Paul und wenige andere referieren werden. Ich fühle mich geehrt, einer dieser „wenigen anderen“ zu sein und im Namen der internationalen Meeresschutzorganisation OceanCare der Meeresfauna eine Stimme zu geben.

Die von der belgischen Regierung getragene Veranstaltung bewirbt die in der Brüsseler Deklaration erfasste Reduktion der Treibhausgasemissionen durch ambitionierte Anreiz- und Investitionsmaßnahmen insbesondere in den Bereichen Technologie und erneuerbare Energien unter dem weiten Feld des Schlagwortes „Blue Economy“.

Mein Part wird sein, deutlich zu machen, dass vor allem die Reduktion verbreiteter Unterwasser-Lärmquellen auch eine konkrete, messbare Klimaschutzmaßnahme ist. Einerseits kann durch eine Geschwindigkeitsreduktion in der Frachtschifffahrt viel CO2 und Lärm vermindert werden. Andererseits sollte die Suche nach Öl im Meeresboden unterbleiben, die unglaublich intensiven Lärm verursacht und in Zeiten des Klimawandels anachronistisch ist. Darüber hinaus gilt es klar zu machen, dass eine BLUE Economy auch nur dann wirklich GRÜN ist, wenn marine Raumplanung mit strikten Umweltverträglichkeitsprüfungen einhergeht.

Ich freue mich auf diese Gelegenheit.

An dieser Stelle möchte ich Greta Thunberg danken und gleichzeitig gratulieren, dass sie nicht wie wir alle anderen das Flugzeug als Transportmittel gewählt hat, sondern nach New York gesegelt ist. Trotz der Kritik all der vielen Leute, die meinten, dass ihre Aktion noch mehr Flüge der Begleiter verursachte, war und ist es ein Symbolakt der Extraklasse. Wir alle sollten uns lieber fragen, warum es ein junges Mädchen braucht, um der Wissenschaft zuzuhören und der Zukunft des Planeten Gehör zu schenken. Wäre Greta geflogen, wäre die Kritik noch größer gewesen. Rock on, Greta und alle anderen Jugendlichen, denen der Planet ein Anliegen ist!

Nicolas Entrup, 19. September 2019