Fidschi-Leguane, Krokodilschwanz-Höckerchsen oder Baumschleichen – in der Natur stark gefährdet, auf Online-Plattformen zum Verkauf angeboten.

Exotische Heimtiere werden immer beliebter, doch der Handel gefährdet wildlebende geschützte Arten. Experten schätzen, dass Zehntausende lebende geschützte Reptilien jedes Jahr in die Europäische Union für die Heimtierhaltung importiert werden.

Bei der sechswöchigen „Wildlife Cybercrime“-Studie des IFAW machten Reptilien mehr als die Hälfte der Inserate mit streng geschützten Arten aus. Und das, obwohl der Handel mit Reptilienleder auf Grund der schwierigen Artbestimmung nur zu einem geringen Teil erfasst werden konnte.

Den größten Teil machten geschützte Land- und Wasserschildkröten aus. Allerdings wird angenommen, dass diese zum Großteil legal in Gefangenschaft gezüchtet wurden. Erwachsene Schildkröten in der Wildnis zu fangen, ist äußerst problematisch. Schildkröten haben geringe Überlebensraten, bis sie ausgewachsen sind, und werden erst im Alter zwischen 10 und 25 Jahren geschlechtsreif. Sie können aber bis zu einem Jahrhundert alt werden und sich während dieser Zeit mehrmals fortpflanzen. Werden nun aber große Mengen an ausgewachsenen Schildkröten der Natur entnommen, so schrumpft die Population besorgniserregend schnell.

Sechs Wochen lang recherchierte Shifting Values als Teil eines internationalen Teams im Auftrag des IFAW auf deutschen Online-Kleinanzeigen- und Social-Media-Plattformen. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland wurden in dieser Zeit 11.772 Exemplare streng geschützter Wildtiere gefunden (lebende Tiere bzw. Körperteile und Produkte daraus). 6.460 davon waren Reptilien.

Lesen Sie hier die gesamte IFAW Studie „Disrupt: Wildlife Cybercrime“.