Die Tötung von rund 1500 Weißseitendelphinen in einem färöischen Fjord am 12. September hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Auch auf den Färöern selbst sieht nicht nur ein großer Teil der Bevölkerung solche Massaker kritisch, sondern sogar die Grindwaljäger und die Fischwirtschaft sind über negative Auswirkungen besorgt.
Denn die Jagd auf Grindwale (die entgegen ihrem deutschen Namen ebenfalls Delphine sind) und Weißseitendelphine wird als „Tradition“ (freilich mit modernster Technik) betrieben, oder vielleicht auch nur, um der Welt zu zeigen, dass man sich nichts vorschreiben lässt, ist aber wirtschaftlich unbedeutend.
Ganz anders der Fischfang und insbesondere die Lachszucht. Sie machen 20% des BIP und mehr als 90% der Exporte dieser Inselgruppe aus, die zu Dänemark (aber nicht zur EU) gehört. In diesem Sektor werden die getöteten Tiere nicht in Individuen gezählt, sondern nur nach Gewicht. Vergangenes Jahr waren es etwa 340.000 kg Blaue Wittlinge, 108.000 kg Heringe, 69.000 kg Makrelen, 22.500 kg Dorsch, 21.000 kg Köhler usw. usf. Der finanziell größte Einzelposten im Export sind freilich die Lachse aus „Marikultur“, für deren Aufzucht wiederum unzählige Fische zu Fischmehl und -öl verarbeitet werden.
Schlechte Presse kommt da ungelegen. Und das internationale Medienecho war sehr groß (z.B. Tagesschau, FAZ). Dem müssen nun auch diplomatische Aktivitäten folgen. OceanCare richtete entsprechende Aufrufe an die EU-Kommission und an die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten. Schließen Sie sich diesem Appell an und unterzeichnen sie die Petition von OceanCare.
Weiterlesen: https://www.oceancare.org/de/oceancare-kritisiert-massentoetung-von-weissseitendelphinen-auf-den-faeroeer-inseln/