Kaum eine andere Tiergruppe hat Schutz so dringend nötig wie Haie. Heute ist bereits jede zweite Hai-Art gefährdet. Eine der Ursachen dafür ist der Handel mit ihrem Fleisch und ihren Flossen, dem jedes Jahr mehr als 100 Millionen Haie zum Opfer fallen. Europa ist ein nicht zu unterschätzender Umschlagplatz für diesen Handel.
Im Vorfeld der letzten Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) setzte sich Shifting Values daher im Auftrag des IFAW und in Zusammenarbeit mit OceanCare dafür ein, dass betroffene Hai-Arten in Anhang II von CITES aufgenommen werden. Mit Erfolg: Im November 2022 wurden zwei Hai-Familien (Hammerhaie und Requiemhaie) neu in CITES aufgenommen. Dadurch benötigt jeglicher Handel nun Aus- und Einfuhrgenehmigungen der Artenhandelsbehörden.
Österreich geht nun noch einen bedeutenden Schritt weiter: Seit 19. April gilt eine Verordnung des Umweltministeriums von Ministerin Leonore Gewessler, mit der 74 Hai-Arten (Requiemhaie, Hammerhaie, Makrelenhaie, Fuchshaie sowie Riesenhai und Walhai) in die höchste Schutzkategorie hochgestuft werden. Damit gilt für diese Arten in Österreich grundsätzlich ein Vermarktungsverbot. Für Einfuhren, Ausfuhren, Wiederausfuhren und die kommerzielle Nutzung dieser Haie wird nur noch unter seltenen, definierten Umständen eine Ausnahmebewilligung erteilt.
Die CITES-Verordnung der EU ermöglicht es den Mitgliedstaaten, für Tierarten, die in den CITES-Anhängen gelistet sind, stärkere Handelsrestriktionen zu erlassen. Dies hat Österreich nun für die Haie getan und damit ein Beispiel gesetzt, dem andere Staaten folgen können und sollen. Wir Menschen brauchen intakte Meeresökosysteme. Intakte Meeresökosysteme brauchen die Haie. Die Haie brauchen Menschen, die sie schützen.