Obwohl jedes Jahr in den EU-Staaten etwa 200 Millionen Puten geschlachtet werden und die allermeisten von ihnen ein elendes, leidvolles Leben verbringen mussten, spielen sie auf der politischen Bühne kaum eine Rolle. Sie sind die großen Vergessenen der landwirtschaftlich genutzten Tiere.
Um dies zu ändern, hat sich die grüne EU-Abgeordnete Sarah Wiener zum Ziel gesetzt, noch in dieser Legislaturperiode verbindliche Putenhaltungsstandards auf EU-Ebene zu erreichen, die den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung widerspiegeln. Shifting Values unterstützt die Puten-Initiative von Sarah Wiener in beratender Tätigkeit.
Am 11. Juni konnte die Initiative einen wichtigen Etappenerfolg verbuchen: Die Agrarministerinnen und Agrarminister der deutschen Länder beschlossen, dass die Bundesregierung
- die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um einen Abschnitt zur Mastputenhaltung ergänzen,
- sich aktiv für die Verankerung von Mindestanforderungen an die Putenhaltung im EU-Recht einsetzen und
- bei beidem dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung folgen soll.
Da Deutschland einer der EU-Mitgliedstaaten mit der größten Zahl an gehaltenen Puten ist, weist der Beschluss die Richtung, in die es auf EU-Ebene gehen soll: rechtsverbindliche Haltungsstandards, die das gröbste Tierleid beseitigen und dem aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft folgen.
Für diesen zukunftsweisenden Beschluss danken wir den deutschen Landes-Agrarministerinnen und -ministern, insbesondere den Teams der Länder Brandenburg und Hessen, die den Beschluss vorangetrieben haben.
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https://www.sarah-wiener.eu/beschluss-zu-mindesthaltungsstandards-von-puten-amk-pm-11062021/