Abstimmungsergebnis: 40 JA Stimmen. 27 NEIN Stimmen. 4 Enthaltungen.
67. IWC-Konferenz, 10.-14. September, Florianópolis, Brasilien
Florianópolis, Brasilien, 13. September 2018. Soeben haben die Mitgliedstaaten der Internationalen Walfangkommission (IWC) mit einfacher Mehrheit die sogenannte „Florianópolis Deklaration“ angenommen und sich somit zu einer historischen Neuausrichtung der 72 Jahre alten Institution bekannt.
„Statt der archaischen und völlig unnötigen Jagd auf Wale soll nun der Schutz und die friedliche und rein touristische Nutzung dieser Tiere im Mittelpunkt der Bemühungen stehen“, erklärt Nicolas Entrup von der Meeresschutzorganisation OceanCare. „Es ist zu hoffen, dass auch jene Staaten, die heute noch nicht zugestimmt haben, in den kommenden Jahren den wirtschaftlichen Vorteil des respektvollen Waltourismus erkennen und diesem Paradigmenwechsel folgen werden.“ betont der Experte.
Ausdrückliches Ziel der Deklaration ist der umfassende Schutz der weltweiten Walbestände, sodass sich diese auf den Bestand von vor der industriellen Bejagung erholen können. Der Beschluss sieht die ökonomische Nutzung von Walbeständen ausschließlich in der touristischen Nutzung der Walbeobachtung. Für Walschützer gilt der Vorschlag als Antithese des japanischen Vorschlages „A way forward“, der die Wiedereinführung des kommerziellen, industriellen Walfangs vorsieht und noch zur Abstimmung ansteht.
„Der Beschluss ist ein Manifest für die friedliche Ko-Existenz zwischen Walen und Menschen. Er ist auch der Versuch, die IWC, die kurz nach dem 2.Weltkrieg vor der Hochblüte der intensiven Waljagd gegründet wurde, fit für das 21.Jahrhundert zu machen“, sagt Entrup „Nun geht es auf der Tagung noch darum den Angriff Japans auf das Walfang-Verbot abzuwenden, um den Walen tatsächlich eine Chance zu geben“.
OceanCare ist mit Nicolas Entrup, Thomas Schweiger und Fabienne McLellan an der IWC-Tagung in Florianópolis vertreten.